Verena Stefan, geboren am 3. Oktober 1947 in Bern. 1967 Matura an einem Berner Gymnasium. Übersiedlung nach Berlin, Ausbildung als Physiotherapeutin (berufstätig bis 1973). Studium der Soziologie und der Vergleichenden Religionswissenschaften, abgebrochen. Tätigkeit als Krankengymnastin. Mitbegründerin der Frauengruppe „Brot und Rosen“, mit der sie 1972 das „Frauenhandbuch Nr.1“ über Abtreibung und Verhütung herausgab. Nach 1975 lebte Stefan auf einem Bauernhof in Schafstedt/Schleswig-Holstein; weitere Wohnorte waren Eglingen auf der Schwäbischen Alb und München. Viele Jahre lang leitete sie Schreibwerkstätten in Deutschland und in der Schweiz. 1999 nahm Verena Stefan teil an einem Ausbildungsseminar des Interkulturellen Instituts, Montreal. Seit 2000 war Montreal der zweite Wohnsitz, wo sie auf Englisch und Deutsch schrieb und im Programm des Quebecs Writerʼs Federation kreatives Schreiben für Immigrantinnen unterrichtete. 2007 erwarb das Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek das Archiv von Verena Stefan. Sie starb in der Nacht vom 29. 11. auf den 30. 11. 2017 in Montreal.
* 3. Oktober 1947
† 30. November 2017
von Riki Winter
Essay
Eine wahre Flut von Rezensionen gab es zu Verena Stefans autobiografischen Aufzeichnungen „Häutungen“ (1975) – allerdings setzte diese Flut erst ein Jahr nach dem Erscheinen des schmalen Bandes ein: In diesem einen Jahr erreichte das vom damals noch wenig bekannten Verlag Frauenoffensive herausgegebene Buch große ...